Tiefe Einblicke, dezente Schnitte und verrückte Kopfbedeckungen: die New York Fashion Week begeisterte auch 2013 alle Modeinteressierten und Kreativen mit rund 80 Modeschauen. Auch der angekündigte Schneesturm “Nemo” störte das Mode-Spektakel nicht, wenngleich einige Designer beim gleichzeitig vorherrschenden Winter-Wetter kräftig ins Rudern kamen. Modeschöpfer wie Rodarte, Beckham oder Marc Jacobs präsentierten ihre neuesten Kreationen. Überrascht waren zahlreiche Gäste von den heuer sichtbar dezenteren Schnitten und den weniger opulenten Roben sowie reduziert schillernden Kleidungsstücken.
Fünfziger und Siebziger
Modejournalisten kritisierten an den Darbietungen der New York Fashion Week zum Teil den starken Fokus auf den Zeitgeist der 50er bis 70er. Dennoch waren viele weitere Gäste von den Cocktailkleidern und Bleistiftlinien der Designer-Stücke hellauf begeistert. So lobte die “New York Times” Victoria Beckham für ihre an die 60er-Jahre angelehnten Schnitte.
Blumen-Meer
Als Marc Jacobs seine Winterkollektion 2013 präsentierte wurde eines einmal mehr klar: Blumen wohin das Auge blickt – ein blumiges Jahrzehnt erlebt nächsten Winter sein Revival. Besonders stach der blumige Seiden-Jumpsuit im 70er-Jahre-Stil, welchen Supermodel Cara Delevingne vorführte, heraus. Doch auch die Couture-Schauen von Dior, Valentino und Chanel weckten mit Rosen, Tulpen und Nelken die ersten Frühlingsgefühle im Publikum. Lagerfeld inszenierte seine Show als mystischen Wald und kam mit großen Blumenprints auf Kleidern seiner vorsommerlichen Mode-Mission nach.
Urban und grafisch
Lacoste, Helmut Lang und Richard Chai setzten auf kantige Silhouetten, verstärkt überzeichnete Schulterbereiche und auffallende Musterungen, wie wilde Karos. Die Models strahlten damit richtig Power aus – so als wolle man den angekündigten Blizzard besiegen. Alexander Wang kreierte einmal mehr Outfits in düsteren Farben in “Krieg der Sterne”-Optik.
Verspätete Models und chaotische Lieferungen
Wenngleich sich die Organisatoren der New Yorker Fashion Week nicht von “Nemo” unterkriegen ließen, so sorgte er doch für etwas Verwirrung. Verspätete Models, organisatorische Änderungen und verzögerte Lieferungen an Stoffen und Accessoires, bewirkten zum Teil ein kleines Durcheinander hinter den Kulissen. Das absolute Chaos blieb aber zum Glück aus – und so wurde alles in allem wieder einmal eine äußerst gelungene New York Fashion Week dargeboten.